Der Kulturpfad
Kultur, das sind nicht nur Kunstschätze,
sondern auch Landschaft und die darin gewachsenen Strukturen.
Und so führt Sie der Kulturpfad, erstellt vom Arbeitskreis Kultur, zu Aussichtspunkten, Kunstschätzen, zum Dorfkern und zu einem der vier Elemente, dem Wasser. Lassen Sie sich leiten, Entlang des Kulturpfads finden Sie Skulpturen, die von einheimischen, zeitgenössischen Künstlern als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurden |
Karte: Leo Wöhr |
Die nebenstehende Karte hilft Ihnen beim Zurechtfinden und so beginnen wir mit einem der schönsten Aussichtspunkte im Ort Weyarn, auf dem Aussichtsberg. Am Ausgangspunkt finden wir eine Steinvolute, geschaffen von dem einheimischen Künstler Tobel, die uns einlädt, ein wenig zu verweilen und uns umzusehen. Ein herrlicher Blick über die ganze Gemeinde, bei schönem Wetter liegen die Bayerischen Alpen direkt vor uns, lässt uns schon den Kern des Ortes Weyarn erahnen: die Klosteranlage mit der Pfarrkirche St. Peter und Paul, deren Turm schon von weitem zu sehen ist. Wir spazieren den Hügel hinab, in Richtung Dorfkern. Dort angekommen führt uns der Pfad vorbei an Teilen der alten Klosteranlage. Eine Reihe von Gebäuden ist auch heute noch gut erhalten. (siehe Plan unten) Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihren berühmten Stuckarbeiten des Johann Baptist Zimmermann und den Arbeiten des Bildhauers Ignaz Günther. Durch den Torbogen führt der Weg hinunter Richtung Mangfall, vorbei an den alten Fischteichen und der Färberei des ehemaligen Klosters. Durch den Wald, vorbei am restaurierten Brünnerl (schöner Rastplatz), wandern wir ganz hinunter zur Mangfall. Der Weg führt nun durch das Wasserschutzgebiet, aus dem die Stadt München 70 % ihres Trinkwassers bezieht. Am Wasserstollen finden wir eine von Jakob Schwalbach gestaltete Anlage: ein Brunnen in Verbindung mit einer Sonnenuhr stellt die Zusammenhänge dieser Landschaft dar. Hier endet der Pfad und lädt ein, weiter zu wandern im Schutzgebiet durch Wiesen
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Weyarn - Der Kunst- und Kulturpfad der Gemeinde Weyarn ist um eine Attraktion reicher. Dank des Arbeitskreises Kultur ist in Absprache mit Bürgermeister Michael Pelzer direkt auf dem Platz vor der Kirche eine gigantische Steinskulptur platziert worden. Zunächst als Leihgabe für ein Jahr vom Künstler Tobel zur Verfügung gestellt, konnte das Projekt trotz leerer Gemeindekasse realisiert werden. Zumal der Betrieb Pablo Klee den Transport unentgeltlich übernommen hat. Der international renommierte Bildhauer Tobel hat trotz seiner
bemerkenswerten Ausstellungs-Biographie im In- und Ausland seine Heimatregion
nicht vergessen. In den vergangenen Jahren hat der Künstler an zahlreichen
Präsentationen teilgenommen. Er hat unter anderem an der Expo-Veranstaltung
"Skulpturenpfad Weyarn Expo 2000" teilgenommen. So ist Tobels Kunst den
Bewohnern der Gemeinde nichts Unbekanntes. Der Bildhauer schuf Räume und Formen, die die Gedanken mit in den Kern
und am Ende eben auch aus der Skulptur heraussaugen. Tobel setzt kühne Maßstäbe.
Er vermittelt neue Begriffe vom Raum in der Skulptur, von der geschaffenen Form
und der Sprache des Materials und eröffnet dem Betrachter zugleich neue,
unverbrauchte Dimensionen. Die Skulptur vor der Kirche ist etwas ganz Besonderes
im Schaffen des Künstlers. So ist die Spirale, die sich in den fünf Tonnen
schweren Sandstein windet, ein Dreipass - quasi eine Dreifachspirale. Dieser
Dreipass stammt aus der Architektur der Gotik und ist an jeder Kirche aus dieser
Zeit als schmückendes Element zu finden. Auch inhaltlich ist der Dreipass auf
die Zeit der Gotik zurückzuführen, so ist zum Beispiel an die Dreifaltigkeit zu
denken. Der Künstler hat die Skulptur in Obernkirchen/Niedersachsen während
eines Symposiums direkt vor einer Kirche gehauen. Der jetzige Platz in Weyarn
konnte also gar nicht besser ausgesucht werden. |